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TechTalk: Künstliche Intelligenz
TechTalk: Chatbots
Einblicke: Aydin Coskun über Sam

Aus dem Backend – Fünf Fragen an interkit

Das Berliner Entwickler:innenteam interkit ist der Digitalpartner im Forschungsprojekt „Offene Welten“. Interkit, das sind Jennifer Aksu, Sebastian Quack, Holger Heißmeyer und Jakob Wierzba. Seit über zehn Jahren erarbeitet das interdisziplinäre Team gemeinsam spielerische, digitale Ideen für die Kunstszene. Mit ihrer Expertise und Erfahrung begleiten und unterstützen sie den Verbund und die eingeladenen Künstler:innen bei der Verwirklichung der „Offene Welten“ Projekte in allen technischen und digitalen Belangen. Welche Herausforderungen so ein Forschungsprojekt mit sich bringt und wie sich die Entwickler:innen die Zukunft von interkit vorstellen, das verraten sie hier


Ihr habt euch 2020 als Digitalpartner für „Offene Welten“ beworben. Was interessiert euch aus Entwickler:innen-Perspektive  am meisten an diesem Projekt?


Für uns ist es sehr spannend, ein Tool zu entwickeln, das für unterschiedliche Stadtraum-Projekte im Kunst- und Kulturbereich nützlich ist und den User:innen Spaß macht. Es ist eine tolle Gelegenheit, von Projekt zu Projekt an der technischen Grundlage weiterzuarbeiten.


Worin seht ihr die größte Herausforderung?


Es bleibt eine Herausforderung, die spezifischen Interessen und Ideen der einzelnen Teilprojekte gegeneinander abzuwägen und auf allgemeine Funktionen hin auszuarbeiten. Was für das eine Projekt wichtig ist, kann für das nächste Projekt komplett irrelevant sein. Glücklicherweise kristallisieren sich mit der Zeit aber Kernfunktionen heraus, die für die Umsetzung in allen Institutionen wichtig sind.  

Die zweite Herausforderung ist eine möglichst einfache Bedienbarkeit für weniger technisch-versierte Teammitglieder zu erreichen. In vielen ähnlichen Projekten haben wir die Einrichtung und Befüllung der technischen Plattformen an Spezialist:innen ausgelagert – wir müssen auch hier die Interessen an ansprechenden Funktionen für das Publikum gegen das Interesse an einem verständlichen und benutzbaren Redaktionssystem abwägen.


Worin seht ihr den größten Gewinn dieser Entwicklung und wie stellt ihr euch eine gelungene Nachnutzung der Plattform interkit vor?


Es gibt bereits zahlreiche kommerzielle Angebote, die Bereiche wie App-Entwicklung, Kartennavigation und Chat-Funktionen abdecken. Aus unserer Sicht ist es ein großer Gewinn, die im Bereich Open Source für die Allgemeinheit verfügbaren Hilfsmittel zu erweitern, und den Institutionen (aber auch anderen Nutzenden) zu erlauben, unabhängiger von großen Internetfirmen und kommerziellen Anbietern zu werden.

Wir stellen uns vor, dass Kunst- und Kulturinstitutionen, aber auch Einzelpersonen die Plattform zukünftig für eigene Apps nutzen und damit kreativ werden. Ob als Kunstformat oder Party-Chat-Kanal, ist dabei jedem selbst überlassen. Der Fokus liegt aber in jedem Fall auf digital-unterstützten Begegnungen von Körpern im und mit dem realen Raum.


Wie macht man eine Plattform wie interkit zugänglich für Menschen, die beispielsweise keine Programmierkenntnisse haben?


Wir setzen auf unterschiedliche Visualisierungstools wie Blockly, um die Komponenten der App zu verschachteln, Nodes, um Interaktionen darzustellen und Tabellen zur Datenverwaltung. Durch eine Live-Vorschau im Redaktionssystem erhalten Nutzer:innen schnell Feedback. Für komplexere Interaktionen ist die Eingabe von Javascript nötig, da Programmiersprachen die effizienteste und universellste Art der Beschreibung und Verschaltung sind. Dieses unterstützen wir durch vorstrukturierte Felder, Hilfsfunktionen und Eingabeprüfungen. Wir sehen unsere Aufgabe auch in der Ermutigung zum Lernen grundlegender Programmiertechniken. 

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